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Wie in Trance
sah Eliza auf die Stelle, an der eben noch Lennon und der Spiegel gestanden
hatten. Dann drehte sie sich um und rannte nach Hause. Als sie dort ankam, stand ihre Mutter in der Tür. „Dein Vater ist tot“ sagte sie tonlos.
Fünf Jahre waren nach diesen schicksalhaften Worten vergangen. Jahre, die für Eliza alles verändert hatten. Sie war nicht nur älter geworden, endlich wusste sie auch was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Nachdem ihre Mutter ihr diesen Satz vor Jahren an den Kopf geknallt hatte, war Einiges geschehen. Ihr Vater war auf dem Weg von der Kneipe betrunken zusammengebrochen, in einen Graben gerollt und dort an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Ihre Mutter konnte gar nicht schnell genug die Beerdigung hinter sich bringen. Sie verzog keine Miene, als der Sarg ihres Ehemanns der Erde übergeben wurde. Wie ein Schleier zogen diese Tage an Eliza vorbei. Sie konnte einfach nicht verstehen, dass ihr Vater, den sie trotz seiner Alkoholsucht geliebt hatte, auf einmal nicht mehr da war. Es war so schnell gegangen und sie hatte sich noch nicht einmal von ihm verabschieden können.
Als sie dann am
Grab stand, ihre Mutter mit ausdrucklosem Blick neben sich, flossen ihre Tränen
in Strömen. Wie sollte es jetzt weitergehen? Wer sollte den Hof bearbeiten,
sich um die Tiere kümmern? Eine Antwort auf diese Fragen erhielt Eliza
schneller, als ihr lieb war. Kaum waren sie wieder zu Hause packte ihre Mutter
ihre Sachen. Sie nahm alles mit, was sich vielleicht zu Geld machen ließe.
Sogar einen Fuhrmann hatte sie bestellt, mit dessen Hilfe sie jetzt sogar einen
Großteil der Möbel auflud. Nur das Ehebett ließ sie da.
„Was soll ich
mit dem schäbigen Ding? Bringt eh kein Geld ein“, sagte sie.
Eliza sah
wortlos dem Treiben ihrer Mutter zu.
„Was hast du
vor, Mutter?“ fragte sie dann leise.
„Na, was wohl?
Ich gehe nach Dublin. Hier hält mich nichts mehr. Endlich komm ich weg von
diesem abscheulichen Ort!“ Ihre Mutter hielt angewidert eine alte Hose ihres
Ehemanns hoch.
„Und was ist
mit mir?“ fragte Eliza. Aber eigentlich war das nur eine rhetorische Frage, die
Antwort ahnte sie schon.
„Das ist mir
egal, du bist alt genug. Entweder gehst du auch nach Dublin und sorgst für dich
selbst oder du bleibst hier. Dir wird schon etwas einfallen. Der Hof ist
jedenfalls verkauft. Der neue Besitzer zieht morgen mit seiner Familie ein. Bis
dahin musst du weg sein.“ Ihre Mutter zuckte gleichgültig mit den Schultern,
packte den letzten Koffer auf den Wagen, stieg auf und ohne ein Abschiedswort
gab sie dem Fahrer das Zeichen zur Abfahrt.
Das war das
Letzte, was Eliza von ihrer Mutter gesehen oder gehört hatte. So war sie also
ganz allein. Sie verbrachte die Nacht in ihrem Elternhaus, das ihr ab morgen
nicht mehr gehörte und ging am nächsten Morgen zum Herrenhaus. Ihre alte
Lehrerin hatte Mr. Robins schon darauf vorbereitet, dass Eliza vielleicht die
Stelle in der Bibliothek antreten wolle und der Mann war daher über ihr
Erscheinen nicht erstaunt. Er war angetan von der Ernsthaftigkeit des
16jährigen Mädchens und nachdem er sich lange mit ihr unterhalten hatte, gab er
ihr die Stelle.
Von nun an
begann sich alles für Eliza zu ändern. Sie bekam ein eigenes kleines Zimmer im
Herrenhaus, die Arbeit machte ihr Spaß und füllte sie aus und die anderen
Angestellten im Haus ließen sie in Ruhe. Gleich nach ihrer Ankunft versuchte
die Köchin sich mit Eliza anzufreunden, wurde aber von ihr brüsk abgewiesen.
Eliza wollte keinen Kontakt zu den anderen, ihre Welt waren die Bücher. Und so
arbeitete sie sich durch die Tausenden von Büchern und alten Schriften durch,
sortierte sie, besserte sie aus, falls nötig und stellte sie in der richtigen
Reihenfolge in die Regale. Bei dieser doch etwas eintönigen Arbeit blieb es
allerdings nicht aus, dass Elizas Gedanken manchmal abschweiften. Oft musste
sie an Lennon und an den Kuss im Wald denken. Immer wieder beschwor sie das
Gefühl herauf, dass seine Lippen auf ihren hervorgerufen hatten. Wenn sie
wieder mal an ihn dachte, mit der Hand an der goldenen Sternenkette, ging ein
Lächeln über ihr Gesicht. Irgendwann kam ihr dann die Idee, die Begegnungen mit
Lennon und seine Geschichten aufzuschreiben und sie füllte Seite um Seite des
Schreibblocks.
So traf sie
auch Mr. Robins an, als er mal wieder auf dem Weg in seine Bibliothek war.
Eliza saß am Schreibtisch, ein Lächeln im Gesicht und schrieb. Wunderschön sah
sie aus und der alte Mann konnte sich gar nicht satt sehen an dem Mädchen.
Schon lange hatte er sie heimlich beobachtet. Immer wieder war er in der
Bibliothek erschienen, hatte sich ein Buch genommen und in einen Sessel
gesetzt. Eliza fühlte sich durch ihn nicht gestört. Sie dachte, er würde lesen,
dabei konnte er den Blick nicht von dem Mädchen wenden. Er machte sich so seine
Gedanken, wie es mit Eliza weitergehen sollte. Die Katalogisierung würde zwar
noch geraume Zeit in Anspruch nehmen, aber was war dann? Mrs Shuman hatte ihm
von Elizas Schicksal erzählt, dass sie eine kaltherzige, selbstsüchtige Mutter
und einen Trunkenbold als Vater gehabt hatte und Mr. Robins hatte Mitleid mit
dem Mädchen. Seine Frau war vor zehn Jahren gestorben, Kinder hatten sie keine
und er konnte sich nicht vorstellen, noch welche zu haben. Dazu war er mit
seinen fast siebzig Jahren zu alt. Aber in Eliza erkannte er irgendetwas, was
ihn an sich selbst erinnerte. Auch er war in ärmlichen Verhältnissen
aufgewachsen, hatte sich alles allein erarbeiten müssen und hatte es
letztendlich doch zu etwas gebracht. Er war Verleger und seine Bücher
bescherten ihm ein gutes Leben. So war es also kein Wunder, dass er neugierig
war, was Eliza da so emsig schrieb und er schaute ihr dabei gern zu.
Immer wenn sie
schrieb, veränderte sie sich. Ihr Gesicht strahlte von innen heraus, ihre Augen
leuchteten und sie wirkte viel lebhafter. So, als wäre sie ein ganz anderer
Mensch. Nach einiger Zeit begann er sich mit Eliza zu unterhalten. Erst ging es
um ganz banale Dinge, dann wurden ihre Gespräche immer tiefer und ernster und
Mr. Robins musste mit Erstaunen feststellen, dass Eliza einen glasklaren
Verstand und eine eigene Meinung hatte. Beide genossen ihre Zwiegespräche, die
oft bis in die tiefe Nacht gingen, sehr. Dann, nach fünf Jahren, machte Mr.
Robins Eliza einen Vorschlag.
Und wieder
stand Eliza auf der kleinen Lichtung im Wald und legte ihre Hände an den
Schicksalsstein. Sie hatte eine Entscheidung getroffen und musste unbedingt mit
Lennon reden. Eliza schloss die Augen und stellte sich Lennon vor wie er sie
mit seinen dunklen Augen ansah. Fast schon konnte sie seine Lippen auf ihren
fühlen und sie lächelte. Ihre andere Hand umfasste die Sternenkette ganz fest.
„Hallo Eliza.
Schön, dich mal wieder zu sehen“, klang da die unverkennbar spöttische Stimme.
Eliza schlug die Augen auf und sah vor sich Lennon, der lässig an dem Stein
lehnte.
„Selbst hallo“,
flüsterte sie. Völlig fasziniert starrte sie Lennon an. Sie konnte sich gar
nicht satt sehen an ihm. Ihr schien, er war noch gut aussehender geworden.
Jetzt lächelte er ebenfalls.
„Lennon, ich
muss dir unbedingt etwas erzählen! Ach, es ist so aufregend!“ Elizas Stimme
überschlug sich fast.
„Na, dann leg
mal los. Ich bin ganz Ohr“, lachte Lennon und ließ sich erwartungsvoll auf die
Erde sinken. Sollte Eliza jetzt endlich bereit sein, ihm zu folgen? Hatte sie
jetzt endlich entdeckt, dass sie ihn liebte? Mit strahlenden erwartungsvollen
Augen sah er zu ihr auf.
„Ich werde
heiraten! Lennon, kannst du dir das vorstellen? Heiraten! Ich, Eliza, werde
heiraten!“ lachend drehte sich Eliza im Kreis. Sie konnte es ja selbst noch
kaum fassen. Endlich wusste sie, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Voller
Glück drehte sie sich wieder zu Lennon. Zu gern wollte sie ihre Freude mit ihm
teilen. Aber seine Reaktion war völlig anders als Eliza erwartet hatte.
Lennon war bei
Elizas Worten zusammengezuckt. Wutentbrannt sprang er auf und voller Zorn
funkelte er Eliza an.
„Was hast du
gesagt? Bist du völlig verrückt geworden?“ zischte er ihr entgegen.
„Lennon? Was
hast du?“ erschrocken wich Eliza einen Schritt vor dem zornigen jungen Mann
zurück. So hatte sie Lennon noch nie gesehen. Seine Augen waren noch dunkler
geworden und er ballte seine Fäuste.
„Wer ist es?
Liebst du ihn?“ wollte er nun von ihr wissen.
Eliza lachte
leise auf. Jetzt wusste sie, warum Lennon so reagierte. Er war eifersüchtig.
Aber dazu hatte er ja keinen Grund. Diesmal war sie es, die ihm eine Geschichte
erzählen musste.
„Nein,
natürlich liebe ich ihn nicht. Ist doch auch nicht wichtig. Aber ich mag und
schätze ihn sehr. Du weißt doch, dass ich im Herrenhaus arbeite. Heute Morgen
hat Mr. Robins mich gefragt, ob ich ihn heiraten will. Er hat keine Verwandten
und ich soll seinen Verlag und alles erben. Ist doch toll, oder?“
„Was ist daran
toll? Du wirfst dein Leben weg an den alten Mann!? Warum, Eliza, warum?“ Lennon
wurde immer wütender und packte Eliza fast schon grob an den Schultern.
„Hör auf! Lass
mich los!“ Eliza versuchte, sich aus Lennons Griff zu winden, aber er drückte
nur noch fester zu.
„Ich werfe mich
nicht weg! Ich finde Mr. Robins Vorschlag gut. Er gibt mir alles, was ich mir
wünsche! Ich kann mich den ganzen Tag mit Büchern beschäftigen und finanziell
wird es mir auch immer sehr gut gehen!“ Eliza traten Tränen in die Augen, so
weh tat ihr Lennos Griff.
„Sicherheit?
Das ist dir wichtig?“ Lennon schüttelte Eliza. Wie konnte sie nur so dumm sein.
Wusste sie wirklich nicht, wie sehr er sie liebte?
„Lennon, ich
brauche diese Sicherheit. Ich will nicht so enden, wie meine Mutter“, schluchzte
Eliza. „Schau dir doch an, was aus ihr geworden ist! Sie ist meinem Vater
hierher gefolgt und was hatte sie davon? Was konnte er ihr denn schon bieten?
Nur harte Arbeit und wenn er mal Geld in der Tasche hatte, hat er es versoffen!
Ich will so nicht leben! Ich kann es einfach nicht!“
Jetzt wurde
auch Eliza wütend. Warum konnte Lennon das nicht verstehen? Mit ihrer
Vergangenheit war es doch verständlich, dass ihr die Sicherheit und der
Wohlstand, den ihr Mr. Robins bot, wichtig war. Sie hatte angenommen, Lennon
würde sich für sie freuen. Zwischen ihnen beiden würde sich doch nichts ändern.
Nur, dass sie jetzt eben Mrs. Robins heißen würde.
„Das ist dir
also wichtig, ja?“ Lennon schrie sie an. „Und was ist mit Liebe? Warum ist
deine Mutter wohl deinem Vater gefolgt? Weil sie ihn geliebt hat, du dummes
Mädchen! Einzig und allein aus Liebe! Und du erzählst mir hier was von
Sicherheit und Wohlstand! Und warum glaubst du, bin ich hier?“ Zornig zog
Lennon Eliza an sich und küsste sie.
Diesmal war es
kein sanfter zarten Kuss wie beim letzen Mal, sondern ein Kuss, der sie all
seinen Zorn und seine Wut spüren ließ. Gewaltsam zwang er ihre Lippen
auseinander und küsste sie immer wilder.
Eliza war
völlig hilflos in Lennons Armen gefangen und ihr stockte der Atem. So hatte sie
sich das alles nicht vorgestellt. Sicher, sie hatte von seinem Kuss geträumt
und zu gern hätte sie wieder seine sanften Lippen gespürt, aber diesen zornigen
Lennon wollte sie nicht.
Dann plötzlich
stieß Lennon sie von sich.
„Kann er dir
das auch geben, dein Mr. Robins? Kann er dich auch zum Träumen bringen und
dazu, dass deine Augen lachen? Wenn dir das alles nicht so wichtig ist, dann
geh doch zu ihm! Na los, Eliza, stürz dich doch in dein Unglück! Du hast dich
doch sowieso schon entschieden! Geh! Aber wenn du dann allein und einsam in
deinem Bett liegst, dann denk an mich und daran, was ich von dir hören wollte!
Ich wollte deine Liebe! Nur deine Liebe!“
Lennon schlug
mit beiden Fäusten auf den Schicksalsstein und plötzlich verdunkelte sich der
Himmel. Blitze zuckten über die Lichtung und der Sturm tobte durch den Wald.
Äste flogen wild durch die Gegend und kalter Regen traf Eliza mit voller Wucht.
Entsetzt schrie sie auf und krümmte sich Schutz suchend auf der Erde zusammen.
Stundenlang, wie es ihr schien, tobte das Gewitter über ihr. Es war
stockfinster und ihr war kalt, so entsetzlich kalt. Dann endlich, so schnell
wie es begonnen hatte, war es wieder hell und still, als ob nichts geschehen
war. Ängstlich schaute Eliza auf und suchte Lennon, aber der war nicht mehr da.
Dort, wo er sie eben noch geküsst hatte, stand der nun in zwei Hälften geteilte
Schicksalsstein. Lennon hatte ihn mit seinen Fäusten zerstört. Und auf der
einen Steinhälfte lag ihre Sternenkette. Vorsichtig trat Eliza näher und nahm
die Kette an sich. Aber wo vorhin noch der Stern golden und hell gestrahlt
hatte, war jetzt ein schwarzer Stein. Eliza band sich die Kette wieder um und
lief so schnell sie konnte, zum Herrenhaus zurück.
…
Es ist dunkel
im Zimmer. So verdammt dunkel. Kein Lichtstrahl durchdringt die fest
geschlossenen Vorhänge. Nichts stört die Ruhe. Noch nicht einmal das Ticken der
Uhr ist zu hören.
Eliza liegt
still und starrt auf das Fenster. Oder zumindest dorthin, wo sie das Fenster
vermutet. Ihre Gedanken drehen sich wie wild im Kreis. Es ist die
Silvesternacht und Eliza weiß, dass sie das Neue Jahr nicht mehr erleben wird.
95 ist sie jetzt und diese Nacht wird die letzte auf Erden für sie sein. Wenn
doch nur diese verdammte Finsternis nicht wäre!
„Die Vorhänge
auf, bitte“ flüstert Eliza mit gebrochener Stimme.
„Ja, natürlich,
Mrs. Robins. Ich mache sie gleich auf. Ganz ruhig“. Beruhigend streicht die
Pflegerin der alten Frau über die Hand.
„Ich lasse Sie
mal einen Augenblick allein. Mal sehen, wie weit sie in der Küche sind. Bin
gleich wieder da.“ Die Pflegerin zieht die dunklen schweren Vorhänge ein Stück
zur Seite und geht dann leise aus dem Zimmer. Aus langer Berufserfahrung weiß
sie, dass es nicht mehr lange dauern wird mit ihrer Patientin. Sie wird sich
beeilen und schnell wieder zurückkommen. Niemand sollte in seiner letzten
Stunde allein sein.
Eliza schaut
zum Fenster in die dunkle Nacht. Ihre Gedanken gehen zurück zu der letzten
Begegnung mit Lennon vor so vielen Jahren und wieder meint sie, seine harten
Worte zu hören. So viel Zeit ist seitdem vergangen und so viel ist geschehen.
Ja, sie hat Mr. Robins geheiratet und es keinen Tag bereut. Er war gut zu ihr
und zum ersten Mal im Leben fühlte sich Eliza verstanden und ernst genommen.
Sie bewunderte ihren Mann für alles, was er war und geschaffen hatte. Und sie
war sich sicher, dass ihr Mann sie ebenso schätzte. Als er vier Jahre nach der
Hochzeit starb, war Eliza todtraurig und vermisste ihn sehr. Er war alles für
sie gewesen: guter Freund, Vertrauter und Beschützer. Nur eins nicht: ihr
Liebhaber. Über Liebe hatten sie nie gesprochen; es war nicht wichtig zwischen
ihnen gewesen. Zu spät erst hatte Eliza erkannt, was Liebe eigentlich bedeutet.
Und dass Liebe das Wichtigste ist, was man nur haben kann. Sie hatte ihr Leben
gelebt, so wie sie es wollte, hatte Bücher und Geschichten geschrieben, wurde
von ihren Mitmenschen, ihren Angestellten und Mitarbeitern im Verlag und in dem
großen Herrenhaus gemocht und respektiert. Und immer war das für Eliza genug
gewesen. Aber jetzt, in der Stunde ihres Todes, wusste sie, was sie wirklich
wollte und was sie ihr ganzes Leben vermisst hatte.
Wieder suchen
ihre Augen den dunklen Himmel ab und endlich sieht sie ein schwaches Leuchten.
Fast kaum erkennbar ist der einzelne klare Stern, der da in der finsteren Nacht
am Himmel steht. Eliza lächelt und ihre Augen leuchten.
„Ich möchte mit
dir gehen. Ich liebe dich!“ flüstert sie sanft.
Plötzlich
beginnt der eben noch schwach flackernde Stern zu strahlen. Immer heller wird
sein Leuchten. Bald erfüllt sein goldener Schein das Zimmer und fällt direkt
auf Elizas Bett. Nur einmal im Leben hat sie diese Worte ausgesprochen und fast
wäre es zu spät gewesen.
Als die
Pflegerin kurz darauf wieder das Zimmer betritt, findet sie Eliza tot im Bett.
Ihre Augen sind geschlossen, auf ihren Lippen liegt ein seliges Lächeln und in
den Händen hält sie die Kette mit dem jetzt wieder goldenen Stern. Die
Pflegerin seufzt und schließt die Vorhänge. Sie sieht den hell strahlenden
Stern am Himmel, der so leuchtet als wäre er gerade neu erschaffen, nicht.
Ende
3 Kommentare:
Abschiednehmen mag ich ich nicht :( auch nicht von liebgewonnenen Personen in Geschichten. Aber ich freue mich, dass sie sich richtig entschieden hat.
Danke Vroni, für diese zauberhafte Geschichte. Ich freue mich auf deine nächste :)
Liebe Grüße
Claudia
Oh ja, was eine zauberhafte Geschichte, Danke, dass ihr sie hier veröffentlicht habt, war echt schön zu lesen. Und beruhigend, dass sie sich letztendlich für die Liebe entschieden hat, wenn auch auf diese traurige Art und Weise ;)
Liebe Grüße
Bibilotta
Oh ja, was eine zauberhafte Geschichte, Danke, dass ihr sie hier veröffentlicht habt, war echt schön zu lesen. Und beruhigend, dass sie sich letztendlich für die Liebe entschieden hat, wenn auch auf diese traurige Art und Weise ;)
Liebe Grüße
Bibilotta
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