Dienstag, 19. Februar 2013

Die wundersamen Wege einer Toilettenpapierrolle oder wie eine Klopapierrolle glücklich machen kann…

Wie ich bereits berichtet habe, bin ich begeisterte Amigurumihäklerin. Dabei favorisiere ich Lesezeichen. Ich bin noch ziemlich neu dabei, dementsprechend sind die Ergebnisse wenig gut, aber das mindert meinen Enthusiasmus in keiner Weise und die Hoffnung, dass ich besser werde ist ungebrochen. Aber nun zu meiner Geschichte, die eigentlich eine Weiterführung einer Erzählung vom Gänseblumenmeer ist und die, ganz wie ich es mag, ein Happy End hat. Es geht los:

Es war einmal ein Mädchen, dass Ihrer Schwester ein Lesezeichen in Form einer Toilettenpapierrolle gehäkelt hat, um sie damit zu überraschen. Doch wie so oft,  war das Mädchen hinterher selbst die Überraschte...

Aus Spaß habe ich meiner Schwester ein Lesezeichen in Form einer Toilettenpapierrolle gehäkelt, mit dem ich sie im Anschluss überrascht habe. Der Grund, warum ich die Form einer Toilettenpapierrolle gewählt habe mag auf den ersten Blick irritieren, jedoch muss man dazu die Vorgeschichte kennen:

Ich bin eine begeisterte Leseratte und meine Schwester sieht von Zeit zu Zeit das eine oder andere Buch bei mir, das sie auch lesen möchte. Nun hat meine Schwester bei Büchern nicht das Durchhaltevermögen wie ich und nach oftmals nur 3 gelesenen Seiten, steckt sie ein Toilettenpapierblatt als Lesezeichen zwischen Seite 3 und Seite 4 und da verbleibt es dann, weil weiter kommt sie meist bei einem Buch nicht. Um sie zu foppen, habe ich ihr nun das besagte Lesezeichen gehäkelt, was mir (oh Wunder) auch ganz gut gelungen ist. Meine Schwester hat sich sehr darüber gefreut und trotzdem dachte ich mir, es würde nie benutzt werden, oder aber irgendwo zwischen Seite 3 und Seite 4 seine letzte Ruhe finden.

Aber dann hat meine Schwester mich überrascht. Erst ließ sie nebenbei fallen, dass sie das Lesezeichen benutzt. Dann erwähnte sie, dass es auf der Seite 70 (!!!) in ihrem aktuellen Buch liegt und dann kam die größte Überraschung für mich: Sie zitierte aus meinem absoluten Lieblingsbuch und erklärte auf meine Nachfrage, dass sie dieses gerade liest. Das Buch, aufgrund dessen das Gänseblumenmeer seinen Namen bekommen hat. Das bedeutet, dass sie meinen Blog gelesen und nicht nur überflogen hat. Und es bedeutet, dass ich ihr wichtig bin, weil sie dieses Buch liest, um mich zu verstehen.
Vielleicht fragt sich jetzt so mancher: Ja und???  Und vielleicht ist das auch eine berechtigte Frage, aber mich macht so etwas glücklich, wenn ich merke, dass ich jemanden wichtig bin. Und wenn ich das so empfinde, dann muss ich es auch sagen.
Mir wird nachgesagt, dass ich mein Herz auf der Zunge trage und das ist eine Eigenheit an mir, die ich wirklich richtig mag. Ich habe als Teenager mal ein Buch gelesen, da hat die Protagonistin mich sehr an mich erinnert, weil sie Dinge getan oder gesagt hat, die nicht jeder gleich versteht. Die Hauptfigur in diesem Buch hasste Polyester und als sie sich wahnsinnig über die Unaufrichtigkeit anderer Leute aufgeregt hat, sagte sie: „Ihr seid wie alle anderen: Nach außen tut ihr immer so nett, aber innerlich seid ihr voller Polyester“. Diese Äußerung könnte von mir kommen.

Aber ich schweife ab. Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, wie etwas so simples wie eine Rolle Toilettenpapier am Ende so glücklich machen kann! J 

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