Dienstag, 26. März 2013

Struppi

Wer hatte nicht einen Begleiter in seiner Kindheit? Eine Puppe oder ein Stofftier oder aber auch „nur“ ein Schnuffeltuch?

Mein treuer Begleiter in Kindertagen
hieß Struppi.

 
Struppi ist ein Stoffhund, ich würde sagen ein Dackel. Ich bekam ihn so früh, dass ich meine mich daran zu erinnern, wie er zu mir kam, aber ich kann mich an keine Zeiten ohne ihn erinnern. Struppi schlief in meinem Bett und immer in meinem Armen (ich muss ihn viele Jahre während des Schlafens gewürgt haben).  Er begleitete mich überall hin: Zu Übernachtungen bei Freundinnen und auch bei Klassenfahrten. Sogar im Jahre 1985, als ich auf Konfirmandenferienseminar in Süd Tirol war und ich Struppi zu Hause vergaß, kam er hinterhergefahren: Meine Mutter steckte Struppi unserem damaligen Pastor Liersch zu, so dass er die knapp 1.000 km mit dem Auto über den Brenner in geistlicher Gesellschaft zu mir kam, damit ich die 3 Wochen im Hause Forer mit Struppi an meiner Seite besser schlafen konnte.
 
Struppi war alles für mich: Mein Puppenersatz, mein Freund, mein Seelentröster. Wie oft habe ich ihm meine Probleme anvertraut? Meinen Liebeskummer, meine Sorgen??? Er hat nie etwas weitererzählt, auf ihn war Verlass! Sogar in den ersten Jahren unserer Ehe, hat er das Ehebett mit uns geteilt und mein Mann hat nie etwas gesagt, nur gelächelt.
 
In meiner Kindheit hatte ich oft Angst: Vor Krieg, vor Feuer! In Gedanken packte ich immer vorsorglich meinen Koffer für den Notfall und ganz obendrauf, weil am allerwichtigsten, lag immer Struppi! Ohne ihn wäre ich nirgends hingegangen. Er war doch mein Gefährte.
 
Heute schläft Struppi nicht mehr mit im Bett, aber er ist noch da. Abgewetzt und abgeliebt, aber nicht weniger wichtig, als damals. Denn kann man einen Gefährten aus Kindertagen jemals weniger lieben???

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